Während in ganz Europa Impfzentren aus dem Boden gestampft werden, beklagen Öffentlichkeit und Medien in Deutschland Versäumnisse bei der Impfstoffbeschaffung. Aber es gibt auch weiterhin viel Skepsis gegenüber dem Impfen, nicht nur bei denen, die sich fürchten, es würde ihnen mit der Covid-Impfung ein Mikrochip in den Körper eingepflanzt. Manche Skepsis hat auch religiöse Ursachen. Aus diesem Grund hat die Konferenz Europäischer Kirchen Ende Februar unter dem Titel "Vaccination – Curse or blessing? A spiritual and theological approach to COVID-19 vaccination" ein Webinar veranstaltet.
Glaube
Seit Beginn des Jahres vertrete ich die EKD in der Thematischen Gruppe "Science, New Technology and Christian Ethics" bei der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK). Die Gruppe wollte nach einer ersten Videokonferenz Ende Januar mit einem Treffen Mitte März in Straßburg ihre Arbeit "so richtig" aufnehmen. Doch dazu kam es aus den bekannten Gründen nicht. Stattdessen trafen wir uns am ursprünglich geplanten Termin dann in größerer Runde – wiederum zu einer Videokonferenz.
Es ist noch gar nicht lange her, da war von Viren, von rasanten Verbreitungskurven und von dynamischer Geschwindigkeit im Blick auf ganz andere Phänomene als Covid-19 die Rede: Für einen Artikel nahm ich in der vergangenen Woche Bernhard Pörksens lesenswertes Buch "Die große Gereiztheit" aus dem Jahr 2018 zur Hand.
Mit der Rolle der Emotion in Ethik, Kirche und Politik befasste sich die Jahrestagung des Netzwerks Ethik in der ELKB am 12. Juli 2019 im Haus Eckstein. Den Auftakt zum Thema machte Oliver Hidalgo von der Universität Regensburg. Er stellte empirische Einsichten und politikwissenschaftliche Analysen zum Thema "Religion und Rechtspopulismus" vor.
Wie sehen eigentlich kirchliche Positionen zum Umgang mit Tieren aus? – Welche Rolle spielt das Kreuz als religiöses Symbol in einer säkularen Gesellschaft? Solche und andere Fragen zu beantworten hilft das Ethiklexikon www.ethik-evangelisch.de.
Was macht die Wissenschaft zur Wissenschaft? An erster Stelle das Wissen, sollte man meinen: gesicherte Erkenntnisse, für alle, die guten Willens sind objektiv an gemeinsam geteilten Maßstäben überprüfbar. - Wie anders erscheint demgegenüber vielen Menschen heutzutage der christliche Glaube: eine höchst subjektive Angelegenheit, ganz und gar gebunden ans persönliche Für-Wahr-Halten - ohne dass diese Wahrheit allgemein gezeigt oder gar bewiesen werden könnte.