Gesichtserkennung an öffentlichen Plätzen und andere Fragen des Umgangs mit Daten sind ein Thema, mit dem sich die Menschenrechtsorganisation "Algorithmwatch" beschäftigt. Sowohl im europäischen Parlament wie in der Bundesregierung findet die in Berlin und Zürich ansässige Organisation Gehör. Matthias Spielkamp ist Geschäftsführer von Algorithmwatch und hat die Nichtregierungsorganisation im Jahr 2016 mit aus der Taufe gehoben.
Der studierte Philosoph und Journalist beschäftigt sich seit mit der Frage, wie unsere Selbstbestimmung und unser Recht auf Gleichbehandlung angesichts des technischen Fortschritts bewahrt werden können. Im Podcast EthikDigital haben Rieke Harmsen und Christine Ulrich vom evangelischen Presseverband Bayern ihn unter anderem zum europäischen AI-Act interviewt.
Die im Dezember ausgehandelte europäische Gesetzgebung zu KI soll an diesem Freitag im Europäischen Rat und anschließend im Europa-Parlament beschlossen werden. Die Vertreter der deutschen Regierung überlegen noch, sich bei der Abstimmung im Rat zu enthalten. Mit einem offenen Brief fordert ein Bündnis aus Wissenschaft, Thinktanks, Wirtschaft und Zivilgesellschaft die deutsche Bundesregierung auf, bei der Abstimmung mit "Ja" zu stimmen. Auch wenn sich am Gesetzentwurf aus der einen oder anderen Perspektive dieses oder jenes kritisieren lässt: Die Vorteile der gesetzlichen Regulierung überwiegen die Nachteile einer ungeregelten Situation bei weitem. Deshalb habe ich als Vertreter der bayerischen Kirche den Appell AI Act verabschieden unterzeichnet.
"Sollte der AI Act nicht angenommen werden, wäre das ein hohes Risiko für die Innovationskraft und den Grundrechtsschutz in Europa mit internationalen Auswirkungen." (Offener Brief an die Deutsche Bundesregierung